
Website-Agentur oder Freelancer: Was passt besser zu dir?
Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung: Soll deine neue Website von einer professionellen Agentur oder einem Freelancer entwickelt werden? Diese Wahl beeinflusst nicht nur dein Budget, sondern auch den gesamten Projektablauf und das Endergebnis.
Die Qual der Wahl: Website-Projekt steht an
Die Entscheidung zwischen einer Website-Agentur und einem Freelancer ist eine der ersten und wichtigsten Weichenstellungen für dein Website-Projekt. Beide Optionen haben ihre Berechtigung, aber die richtige Wahl hängt stark von deinen spezifischen Anforderungen, deinem Budget und deinen zeitlichen Vorstellungen ab.
Laut einer aktuellen Studie von Clutch aus dem Jahr 2024 setzen 67% der kleinen Unternehmen bei größeren Website-Projekten auf Agenturen, während 33% Freelancer bevorzugen. Bei kleineren Projekten kehrt sich das Verhältnis um: 58% entscheiden sich für Freelancer.
Die Komplexität moderner Websites ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Während früher eine einfache HTML-Seite ausreichte, erwarten Nutzer heute responsive Design, schnelle Ladezeiten, Suchmaschinenoptimierung und oft auch individuelle Funktionen. Diese Anforderungen beeinflussen maßgeblich, welche Art von Dienstleister am besten geeignet ist.
Website-Agentur: Vorteile und Nachteile
Die Stärken von Agenturen
Website-Agenturen bringen mehrere entscheidende Vorteile mit sich. Der größte Pluspunkt ist das breite Spektrum an Expertise unter einem Dach. Während ein Freelancer meist in einem oder zwei Bereichen spezialisiert ist, verfügen Agenturen über Teams aus Designern, Entwicklern, SEO-Spezialisten, Projektmanagern und oft auch Textern.
Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit führt zu durchdachteren Lösungen. Wenn beispielsweise der Designer eine bestimmte Animation vorschlägt, kann der Entwickler sofort einschätzen, ob und wie sich diese technisch umsetzen lässt und welche Auswirkungen sie auf die Ladezeit hat.
Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die Kapazität für größere Projekte. Agenturen können mehrere Mitarbeiter gleichzeitig an deinem Projekt arbeiten lassen, was die Entwicklungszeit erheblich verkürzen kann. Bei komplexen E-Commerce-Lösungen oder umfangreichen Corporate Websites ist diese Parallelisierung oft unerlässlich.
Die Kontinuität ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Agenturen haben etablierte Prozesse und Backup-Systeme. Falls ein Mitarbeiter ausfällt oder das Unternehmen verlässt, kann ein anderer das Projekt nahtlos übernehmen. Deine Website-Dateien und -Informationen sind sicher archiviert und zugänglich.
Die Herausforderungen bei Agenturen
Der offensichtlichste Nachteil von Agenturen sind die höheren Kosten. Laut der Webdesign-Marktanalyse 2024 von WebFX liegen die durchschnittlichen Kosten für eine professionelle Unternehmenswebsite bei Agenturen zwischen 3.000 und 15.000 Euro, während Freelancer oft zwischen 1.000 und 8.000 Euro verlangen.
Diese Preisdifferenz entsteht durch die höheren Overhead-Kosten: Büromiete, Verwaltung, Marketing und die Notwendigkeit, mehrere Gehälter zu zahlen. Zusätzlich arbeiten Agenturen oft mit höheren Gewinnmargen, um das Geschäftsrisiko abzufedern.
Ein weiterer Aspekt ist die möglicherweise weniger persönliche Betreuung. In größeren Agenturen hast du oft einen Projektmanager als Ansprechpartner, nicht direkt den Designer oder Entwickler. Das kann zu Kommunikationsproblemen führen, wenn deine Wünsche durch mehrere Personen "übersetzt" werden müssen.
„Bei der Zusammenarbeit mit Agenturen schätzen unsere Kunden besonders die Verlässlichkeit und das umfassende Know-how. Gleichzeitig ist uns wichtig, dass trotz Teamarbeit ein persönlicher Draht zum Kunden bestehen bleibt."
Freelancer: Stärken und Schwächen
Die Vorteile der Freelancer-Lösung
Freelancer punkten vor allem mit ihrer Flexibilität und den oft günstigeren Preisen. Ohne die Overhead-Kosten einer Agentur können sie ihre Dienstleistungen meist deutlich preiswerter anbieten. Gleichzeitig sind sie oft bereit, auch kleinere Projekte anzunehmen, die für Agenturen wirtschaftlich uninteressant wären.
Die direkte Kommunikation ist ein weiterer großer Pluspunkt. Du sprichst direkt mit der Person, die deine Website entwickelt. Das reduziert Missverständnisse und ermöglicht schnelle Anpassungen während des Entwicklungsprozesses. Viele Freelancer sind auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten erreichbar und können flexibel auf dringende Änderungswünsche reagieren.
Freelancer spezialisieren sich oft auf bestimmte Nischen oder Technologien und können in ihrem Fachbereich außergewöhnlich kompetent sein. Ein Freelancer, der sich auf E-Commerce spezialisiert hat, kennt möglicherweise alle Tricks und Best Practices für Online-Shops besser als ein Generalist in einer Agentur.
Die Risiken bei Freelancern
Das größte Risiko bei Freelancern ist die Abhängigkeit von einer einzelnen Person. Wird der Freelancer krank, hat einen Unfall oder entscheidet sich, das Projekt nicht zu beenden, stehst du vor einem Problem. Laut einer Umfrage von Upwork aus 2024 werden etwa 23% aller Freelancer-Projekte nicht termingerecht abgeschlossen, meist aufgrund unvorhergesehener persönlicher Umstände.
Die begrenzte Kapazität ist ein weiterer Faktor. Ein Freelancer kann nur begrenzt viele Stunden pro Tag arbeiten und meist nur ein Projekt intensiv bearbeiten. Bei umfangreichen Websites kann sich die Entwicklungszeit erheblich verlängern.
Auch die fachliche Breite kann limitiert sein. Während manche Freelancer Allrounder sind, haben viele klare Spezialisierungen. Benötigst du sowohl komplexes Design als auch aufwendige Programmierung, musst du möglicherweise mehrere Freelancer koordinieren – was die Kostenersparnis wieder zunichtemachen kann.
Entscheidungskriterien für dein Projekt
Projektgröße und Komplexität
Die Größe und Komplexität deines Projekts ist oft der entscheidende Faktor. Als Faustregel gilt: Je umfangreicher und technisch anspruchsvoller deine Website werden soll, desto eher spricht das für eine Agentur.
Einfache Unternehmenswebsites mit 5-10 Seiten, einem Kontaktformular und grundlegenden SEO-Funktionen können Freelancer problemlos umsetzen. Sobald du jedoch individuelle Funktionen, komplexe Datenbanken, mehrsprachige Inhalte oder umfangreiche E-Commerce-Lösungen benötigst, werden die Vorteile von Agenturen deutlicher.
Zeitrahmen
Dein Zeitrahmen beeinflusst die Entscheidung erheblich. Agenturen können durch Parallelarbeit oft schneller liefern. Ein Team aus Designer, Frontend- und Backend-Entwickler kann gleichzeitig an verschiedenen Aspekten arbeiten, während ein Freelancer diese Aufgaben nacheinander abarbeiten muss.
Laut Statistiken von Webflow benötigen Agenturen für eine durchschnittliche Unternehmenswebsite etwa 6-8 Wochen, während Freelancer oft 8-12 Wochen brauchen. Bei größeren Projekten kann sich dieser Unterschied noch verstärken.
Langfristige Betreuung
Planst du eine langfristige Partnerschaft mit regelmäßigen Updates, Erweiterungen und technischem Support, haben Agenturen strukturelle Vorteile. Sie können kontinuierliche Betreuung garantieren, auch wenn einzelne Mitarbeiter wechseln.
Freelancer können zwar ebenfalls langfristige Betreuung anbieten, aber hier besteht immer das Risiko, dass sie sich beruflich umorientieren oder nicht mehr verfügbar sind. Für kritische Geschäftswebsites kann dieses Risiko problematisch sein.
Budgetfragen und Kostenvergleich
Preisstrukturen verstehen
Die Preisstrukturen von Agenturen und Freelancern unterscheiden sich grundlegend. Agenturen arbeiten oft mit Festpreisen basierend auf definierten Leistungspaketen. Das bietet Planungssicherheit, kann aber bei Änderungen zu hohen Zusatzkosten führen.
Freelancer sind häufig flexibler in ihrer Preisgestaltung. Viele arbeiten mit Stundensätzen, was bei kleineren Änderungen kostengünstiger sein kann. Allerdings birgt das auch das Risiko, dass sich Projekte in die Länge ziehen und teurer werden als geplant.
Projekttyp | Freelancer | Agentur | Zeitrahmen |
---|---|---|---|
Einfache Unternehmenswebsite | 1.000 - 3.000 € | 3.000 - 6.000 € | 4-8 Wochen |
Komplexe Corporate Website | 3.000 - 8.000 € | 6.000 - 15.000 € | 6-12 Wochen |
E-Commerce Shop | 5.000 - 12.000 € | 10.000 - 25.000 € | 8-16 Wochen |
Individuelle Web-App | 8.000 - 20.000 € | 15.000 - 50.000 € | 12-24 Wochen |
Versteckte Kosten bedenken
Bei der Kostenkalkulation solltest du auch versteckte Ausgaben berücksichtigen. Freelancer kalkulieren manchmal zu knapp und verlangen später Nachträge für Leistungen, die du als selbstverständlich betrachtet hast – etwa responsive Design oder grundlegende SEO-Optimierung.
Agenturen haben meist transparentere Kostenstrukturen, aber auch hier können Extras wie zusätzliche Revision-Runden, Content-Migration oder spezielle Schulungen zu Mehrkosten führen.
Praxis-Tipps für die Zusammenarbeit
Die richtige Auswahl treffen
Egal ob Agentur oder Freelancer – die Auswahl des richtigen Partners ist entscheidend. Schau dir das Portfolio genau an und achte auf Projekte, die deinen Anforderungen ähneln. Eine Agentur, die hauptsächlich Online-Shops entwickelt, ist möglicherweise nicht die beste Wahl für eine komplexe Corporate Website.
Führe ausführliche Erstgespräche und achte auf die Kommunikation. Werden deine Fragen kompetent beantwortet? Macht der Anbieter proaktiv Vorschläge? Fühlt sich die Chemie zwischen euch richtig an?
Referenzen sind gold wert. Sprich mit ehemaligen Kunden über ihre Erfahrungen. Wie lief die Zusammenarbeit? Wurden Termine eingehalten? Wie ist der Support nach Projektende?
Klare Vereinbarungen treffen
Unabhängig von deiner Wahl solltest du alle wichtigen Punkte schriftlich festhalten. Dazu gehören nicht nur die Leistungen und Kosten, sondern auch Termine, Revision-Runden, Eigentumsverhältnisse an Design und Code sowie Support-Leistungen nach Projektende.
Bei Freelancern ist es besonders wichtig, Backup-Szenarien zu besprechen. Was passiert, wenn der Freelancer ausfällt? Wer hat Zugang zu den Dateien? Wie sind die Rechte an der Website geregelt?
// Beispiel für wichtige Vertragsklauseln:
- Definierte Meilensteine mit Teilzahlungen
- Maximale Anzahl an Revision-Runden
- Rechtliche Eigentumsverhältnisse
- Support-Umfang nach Go-Live
- Backup- und Notfall-Procedures
Erfolgreiche Projektkommunikation
Regelmäßige Kommunikation ist der Schlüssel zum Projekterfolg. Vereinbare feste Termine für Status-Updates und nutze Projektmanagement-Tools, um den Fortschritt transparent zu verfolgen. Tools wie Trello, Asana oder Slack können die Zusammenarbeit erheblich erleichtern.
Bereite dich gut auf Meetings vor und sammle Feedback strukturiert. Anstatt zu sagen "Das gefällt mir nicht", erkläre konkret, was geändert werden soll und warum. Das spart Zeit und Nerven auf beiden Seiten.
Fazit: Entscheidungshilfe für dein Projekt
Die Entscheidung zwischen Agentur und Freelancer hängt von verschiedenen Faktoren ab, die du ehrlich für dich bewerten solltest. Agenturen sind die bessere Wahl, wenn du ein komplexes Projekt planst, schnelle Umsetzung benötigst, langfristige Betreuung suchst und bereit bist, entsprechend zu investieren.
Freelancer eignen sich besonders für kleinere bis mittlere Projekte, wenn du direkten Kontakt schätzt, flexibel bleiben möchtest und dein Budget begrenzt ist. Wichtig ist jedoch, dass du bei Freelancern mögliche Risiken mitdenkst und entsprechende Vorkehrungen triffst.
Letztendlich ist die Qualität des gewählten Partners wichtiger als die Unternehmensform. Ein kompetenter Freelancer kann bessere Ergebnisse liefern als eine mittelmäßige Agentur – und umgekehrt. Investiere daher ausreichend Zeit in die Auswahl und scheue dich nicht, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.
Denke auch daran, dass die Website nur der Anfang ist. Eine erfolgreiche Online-Präsenz erfordert kontinuierliche Pflege, Updates und Optimierungen. Wähle einen Partner, mit dem du dir eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen kannst – egal ob Agentur oder Freelancer.
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