UI Design Trend im Check: Glassmorphism

UI Design Trend im Check: Glassmorphism

Glassmorphism ist keine kurzlebige Spielerei, sondern eine Design-Ästhetik, die mit ihren transparenten, glasähnlichen Oberflächen seit einigen Jahren die Interfaces prägt.

Portrait von Maximilian Pohl, Autor dieses Artikels

Veröffentlicht am

Maximilian Pohl

1. Was ist Glassmorphism überhaupt?

Glassmorphism beschreibt eine Gestaltungstechnik, die mit transparenten, halbtransparenten, leicht verschwommenen Flächen arbeitet, um den Eindruck von glasähnlichen Oberflächen zu erzeugen. Typisch sind dabei Effekte wie:

  • Frosted Glass-Effekt: Verschwommene Hintergründe durch CSS-Filter
  • Transparenz: Teilweise durchsichtig, sodass Inhalte dahinter schimmern
  • Leichte Schatten und Highlights: Um der Fläche Tiefe und Materialität zu verleihen

Ursprünglich wurde Glassmorphism etwa 2020 populär, inspiriert von Apples macOS Big Sur und iOS 15, und dann von Web-Interfaces aufgegriffen. Er schafft Tiefe ohne harte Grenzen, was der Bedienbarkeit und Ästhetik zugutekommt.

2. Glassmorphism 2025: So hat sich der Trend entwickelt

Glassmorphism ist kein alter Hut, der einfach ersetzt wird. Bis 2023 entwickelte er sich stetig weiter und wird auch 2025 noch genutzt – allerdings mit intelligenterem Einsatz und mehr Fokus auf Nutzerfreundlichkeit:

2.1 Von bloßer Optik zu funktionalem Design

Früher war Glassmorphism vor allem ein visueller Effekt, um „stylisch“ auszusehen. Inzwischen setzen Designer:innen den Glaslook gezielt und nutzerzentriert ein – etwa um:

  • Informationshierarchien klarer zu strukturieren
  • Interaktive Elemente wie Buttons oder Karten hervorzuheben
  • In dunklen Interfaces eine elegante, aber kontrastreiche Optik zu schaffen

So entsteht ein moderner, aber nicht überladener Look.

2.2 Integration in moderne Schnittstellen

Glassmorphism ist als Teil größerer Designsprachen zu verstehen. 2025 verbinden viele Interfaces den Glaslook mit:

  • Neumorphismus: Weiche Schatten, um Tiefe noch organischer wirken zu lassen
  • Dark Mode 2.0: Glassmorphism funktioniert besonders gut auf dunklem Hintergrund, da er dort Leichtigkeit schafft ohne grell zu wirken.
  • Animationen und Mikrointeraktionen: Leicht pulsierende oder sanft animierte Transparenzen erhöhen die visuelle Aufmerksamkeit und das Nutzervergnügen.

3. Chancen und Herausforderungen mit Glassmorphism

3.1 Vorteile

Glassmorphism bietet dir als Designer:in viele Chancen, um:

  • Moderne, hochwertige Oberflächen zu gestalten, die in der Masse auffallen
  • Visuelle Tiefe ohne zu schwere Grafikelemente zu schaffen, was gerade für responsive Webseiten wichtig ist
  • Die visuelle Verbindung zwischen Vorder- und Hintergrund zu wahren, was den Kontext vermittelt

3.2 Herausforderungen

Aber ganz ohne Probleme ist Glassmorphism nicht. Dazu gehören:

  • Performance: Unoptimierte Blur-Effekte können gerade auf schwächeren Geräten die Ladezeit und Darstellung bremsen.
  • Barrierefreiheit: Transparenz kann Texte oder wichtige Bedienelemente schwer lesbar machen. Kontrast muss daher sorgfältig geprüft werden.
  • Overuse: Zu viel „Glas“ führt schnell zu unübersichtlichen Interfaces, die ihre Wirkung verlieren.

4. Praktische Tipps für den Einsatz von Glassmorphism 2025

Wenn du Glassmorphism in deinem UI nutzen willst, dann solltest du diese Punkte im Hinterkopf behalten:

4.1 Setze den Glaslook gezielt ein

Weniger ist mehr: Nutze Glassmorphism für bestimmte Flächen wie Modals, Karten, Navigationselemente oder Statusleisten, nicht für die ganze Seite. So bleibt die Optik charmant und der Fokus erhalten.

4.2 Achte auf Kontrast und Lesbarkeit

Gerade Schrift auf durchsichtigem Glas sollte immer ausreichend Kontrast bieten. Nutze Hintergründe in Kombination mit Glassmorphism, die eine klare Lesbarkeit garantieren. Alternativ kannst du den Blur-Effekt mit einem leicht getönten Farbfilter kombinieren.

4.3 Optimiere Performance

Backdrop-Filter in CSS sind der Standard für Blur-Effekte, aber deren Performance hängt vom Browser und Gerät ab. Teste dein Interface auf verschiedenen Endgeräten und ersetze bei Bedarf komplexe Glasflächen durch einfachere halbtransparente Farbflächen.

4.4 Nutze Animationen bedacht

Bewegte Effekte beim Glaslook, z.B. beim Hover, können deine UI lebendig machen. Aber vermeide zu viele Animationen gleichzeitig, die ablenken oder den Nutzer irritieren könnten.

5. Zukunftsausblick: Glassmorphism und neue Technologien

Glassmorphism wird immer mehr mit anderen UI-Techniken verschmelzen, um immersive Erlebnisse zu schaffen:

  • AR- und VR-Interfaces: Transparente, glasähnliche Layer sind perfekt, um digitale Inhalte im Raum zu organisieren ohne die realen Umgebungen komplett zu verdecken.
  • Adaptive Systeme: UI, die je nach Umgebungslicht oder Nutzerpräferenzen die Intensität des Glaslooks ändern.
  • KI-gesteuerte Anpassungen: Smartes Design, das Glassmorphism gezielt zur Hervorhebung oder Maskierung von Inhalten einsetzt, um Nutzer besser zu führen.

Fazit

Glassmorphism ist auch 2025 noch ein starker UI-Trend – allerdings nicht als schillernder Eyecatcher, sondern als sinnvolles, funktionales Gestaltungsmittel. Wenn du es gezielt und bedacht einsetzt, kannst du damit Interfaces schaffen, die sowohl optisch modern als auch benutzerfreundlich sind. Achte dabei auf Performance und Barrierefreiheit, dann profitierst du voll vom Glas-Effekt.

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